Sharing

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Eine Bibliotheksausstellung zum Teilen

Ist Teilen das neue Besitzen? Die private Wohnung vermieten wir an Feriengäste. Das eigene Auto nutzen wir als Taxi. Texte und Bilder verbreiten wir über Soziale Medien. Unser Alltag ist voller neuer Formen des Teilens. Sie versprechen ein wirtschaftliches und nachhaltiges Zusammenleben. Sharing is Caring. Doch in diesem Hin und Her treffen Selbstlose auf Eigennützige. Darum stellen sich die Fragen: Was teilen wir? Und was behalten wir für uns?

Seit 125 Jahren macht die Nationalbibliothek das publizierte Wissen über die Schweiz teilbar. Die Jubiläumsausstellung wirft einen Blick hinter die Kulissen der Bibliothek. Was sind die Chancen des Sharing? Wo liegen die Tücken des Teilens? Zwischen den alten und neuen Formen des Miteinanders müssen wir verhandeln, wie wir unser Wissen teilen wollen.

Shareconomy

Bohrmaschine oder Fahrradpumpe: Viele Gegenstände finden sich in jedem Haushalt, werden aber nur selten benutzt. Bei Pumpipumpe werden sie geteilt. Offline und ohne Gewinn. Kleine Aufkleber auf dem Briefkasten zeigen, was verliehen wird. Zur Ausleihe genügt Klingeln und Fragen.

Pumpipumpe

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youtube

Teilen ist intim. Von der Couch über die Wohnung bis zur Freundschaft, von Geld über Zeit bis zur Liebe: Alles vermitteln Online-Plattformen. Die Shareconomy macht Teilen zum Geschäftsmodell. Das Private wird beruflich. Zum Beispiel Crowdfunding: Die Community besorgt die Projektfinanzierung.

WeMakeIt

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Vimeo

Commons

Gemeingüter gehören allen. Zu den sogenannten Commons zählen auch frei verwendbare Mediendateien. Auf Wikimedia stehen rund 60 Millionen Bilder, Filme oder Bücher zur freien Verfügung. Teil davon sind über 14 000 Bilder aus dem Bestand der Nationalbibliothek. Neue Formen des Teilens bringen neue Zugänge.

Gemeinsames Gedächtnis

Jede Gesellschaft verfügt über gemeinsames Wissen. Wie sie dieses teilt, sagt viel über sie aus. Eine Web-Community nutzt eine Online-Plattform. Eine Diktatur konzentriert das Wissen bei wenigen Herrschenden. Eine Demokratie braucht informierte Bürgerinnen und Bürger. In der Schweiz trägt die Nationalbibliothek seit 1895 dazu bei, das Wissen über das Land zu teilen. Dazu sammelt sie alle Publikationen über das Land. Und macht sie allgemein zugänglich.

Dieses Teilen erfordert Spezialwissen. Viele Handgriffe sind nötig, damit das Richtige aufgenommen, sauber abgelegt und schnell wiedergefunden wird. Dabei trifft das junge Phänomen des Sharing auf alte Prinzipien des Miteinanders. Einblicke ins Innenleben der Bibliothek zeigen, wie dieses Gedächtnis der Schweiz funktioniert.

Erwerben

Was veröffentlicht wird, kommt in die Bibliothek. Die meisten Schweizer Verlage schenken der Nationalbibliothek ihre Publikationen. Auch um ausländische Veröffentlichungen über die Schweiz zu sammeln, leisten die Bibliothekarinnen und Bibliothekare Detektivarbeit. Sie durchforsten lange Listen mit erschienen Titeln und fahnden auf der ganzen Welt nach Schweizer Büchern, Webseiten oder Tondokumenten. So wächst die Sammlung um rund 45 000 Titel pro Jahr.

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Schweizerische Nationalbibliothek

Erschliessen

Rund sieben Millionen Dokumente umfassen die Sammlungen der Nationalbibliothek. Um darin das Richtige zu finden, müssen alle Bestände genau verzeichnet werden. Was früher auf Karteikarten geschah, leistet heute eine Datenbank. Das Recherchieren hat sich damit fundamental verändert. Für die Bibliothek bedeutet das neue Aufgaben. Kataloge sind digital verknüpft. Das nationale und internationale Bibliothekswissen wird online geteilt.

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Erhalten

Ein Gedächtnis muss seine Erinnerungen schützen. Zum gesetzliche Auftrag der Nationalbibliothek gehört das Bewahren der Originale. Dazu werden Zeitschriften zu Büchern zusammengebunden oder beschädigte Bestände restauriert. Um den Zerfall so stark wie möglich zu verlangsamen, lagern die Dokumente bei optimalen konservatorischen Bedingungen im Tiefmagazin bis zu sieben Etagen unter der Erde. Um Platz zu sparen, sind die Bücher nach ihrer Grösse geordnet.

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Schweizerische Nationalbibliothek

Vermitteln

Die Bibliothek ist ein Potenzial. Die Benutzerinnen und Benutzer können dieses aktivieren. Oder auch nicht. Ein Grossteil der Bestände wird nie ausgeliehen. Weil niemand weiss, was in Zukunft wichtig wird, sammelt die Nationalbibliothek trotzdem fast alles über die Schweiz. Was sie heute bewahrt, bestimmt die Vergangenheit von morgen.

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Schweizerische Nationalbibliothek

Sammlung: Grafik

Wir kommentieren, manipulieren und teilen Bilder. Der kreative und soziale Gebrauch von Bildern ist so alltäglich wie alt. Mit Landschaftsgrafiken, Plakaten oder Ansichtskarten transportiert man seit dem Aufkommen des Tourismus im 19. Jahrhundert Bilder aus der Ferne. Das zeigt auch die Graphische Sammlung. Sie archiviert das bildliche Kulturerbe der Schweiz. Vor allem aus urheberrechtlichen Gründen zirkulieren ihre Bilder nicht frei. Wenn sie aber verfügbar werden, nehmen sie die unterschiedlichsten Formen an.

Sammlung: Literatur

Das Schweizerische Literaturarchiv sammelt Archive und Nachlässe von Autorinnen und Autoren in allen vier Landessprachen. Nebst Briefen und Werkmanuskripten enthalten die Bestände auch Widmungsexemplare: Bücher mit einer handgeschriebenen Zueignung des Verfassers oder der Verfasserin. Das eigene Buch mit anderen Schreibenden zu teilen, ist im Literaturbetrieb ein verbreitetes Ritual. Eine Auswahl der besten Widmungen ist hier präsentiert.

Sammlung: Ton

Die Nationalphonothek ist das Tonarchiv der Schweiz. Als Standort der Nationalbibliothek in Lugano kümmert sie sich um den Erhalt des klingenden Kulturguts. Von Schallplatten über CDs bis zu rein digitalen Quellen sammelt sie Tonträger jeder Art und bewahrt diese für die Zukunft auf. Neben historischen Radio- und Forschungsaufnahmen teilt die Nationalphonothek auch Publikationen der Plattenindustrie mit allen Interessierten.

Quelle:

komponiert von Alberich Zwyssig. Interpretiert von Harmoniemusik, 1938. Schweizerische Nationalphonothek.

Sammlung: Dürrenmatt

Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel widmet sich Friedrich Dürrenmatts Bildwerk im Dialog mit seinen Texten. Das Museum im ehemaligen Wohnhaus des Autors ist Teil der Nationalbibliothek. Dazu gehört auch die «Sixtinische Kapelle». In dieser von Dürrenmatt ausgemalten Toilette spiegeln sich die zentralen Motive aus dem Werk des Schweizer Schriftstellers und Malers. Der originalgetreue Nachbau ermöglicht es, die Toilette aus nächster Nähe zu erkunden.

Wie wollen wir Wissen heute Teilen?

Neue und alte Formen des Teilens existieren miteinander. Die Vielfalt ist enorm. Zwischen Fakten und Lügen, zwischen virtueller Realität und persönlicher Fantasie, zwischen Sozialen Medien und Lesesaal drängt sich die Frage auf: Wie wollen wir Wissen heute teilen?

Eine abschliessende Antwort auf diese Frage können wir leider nicht geben, aber gerne teilen wir weiterhin das gesammelte Wissen der Schweiz.

Helveticat - Online-Katalog der NB

HelveticArchives - Online-Datenbank der Archivbestände der NB

e-Helvetica-Access - Zugang zu den digitalen Sammlungen der NB

e-newpaperarchives.ch - Online- Portal für retrodigitalisierte Schweizer Zeitungen

Schweizer Plakatsammlung - Online-Katalog der Plakatsammlung der NB

kleinmeister.ch - Online-Plattform für die Kunst Schweizer Kleinmeister aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Quelle:

Schweizerische Nationalbibliothek

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